Startseite Service News Offener Brief des StadtSportBund zu den Sportstättennutzungsgebühren des LWL

Offener Brief des StadtSportBund zu den Sportstättennutzungsgebühren des LWL

19. Juli 2011

Landschaftsverband Westfalen Lippe
Herrn Direktor
Dr. Wolfgang Kirsch
48133 Münster

19. Juli 2011

Offener Brief zur Erhebung von Entgelten für die Nutzung von Schulräumen und Schulsportstätten des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe (LWL)

Sehr geehrter Herr Dr. Kirsch,
mit Schreiben vom 31.05.2011 teilte die LWL-Schulverwaltung Dortmund den Dortmunder Sportvereinen den Beschluss der LWL-Landschaftsverwaltung vom 24.02.11 mit, dass ab dem 7.09.11 eine Nutzungsgebühr von 10,00 €/Std. für die Nutzung von Sporthallen und übrigen Schulräumen sowie 28,00 €/Std. für Lehrschwimmbecken fällig wird.

Dieser Beschluss stößt bei den Dortmunder Sportvereinen und beim StadtSportBund Dortmund auf massiven Widerstand und großes Unverständnis. Insbesondere auch deshalb, weil es im Vorfeld keinerlei Anzeichen für ein derartiges Vorgehen gegeben hat.
Die finanziellen Auswirkungen der angekündigten Nutzungsentgelte treffen zzt. 10 Sportvereine, die uns um unsere Unterstützung gebeten haben. Hier nur ein Bespiel: Ein Verein mit einer wöchentlichen Nutzungszeit von 12 Stunden, hat jährliche Mehrkosten in Höhe von ca. € 4.680,- zu tragen und dies bei monatlichen Mitgliedsbeiträgen von € 4,-- für Kinder/Schüler/Jugendliche und € 6,-- für Erwachsene. Diese Vereine sind gezwungen, ihre Mitgliedsbeiträge immens zu erhöhen, was jedoch zur Folge hat, dass sich sozialschwache Mitglieder aus dem Verein abmelden, da sie die Mitgliedsbeiträge nicht mehr aufbringen können und dies wiederum den Haushalt des Vereins erneut erheblich belastet. Konkret heißt das: Es ist finanziell nicht zu stemmen.
Viele Vereine sind finanziell nicht auf Rosen gebettet und können nur mit Müh und Not am Jahresende ein einigermaßen ausgeglichenes Finanzergebnis vorweisen. Vor allem aber trifft es jene Vereine, die in der Dortmunder Nordstadt beheimatet sind und hier hervorragende integrative Jugendarbeit leisten. Diese Vereine befürchten, dass es nicht möglich sein wird, höhere Beiträge durchzusetzen, weil, wie schon erwähnt, die Mitglieder sich diese nicht leisten können.
Die voraussehbare Konsequenz wird sein, dass ein großer Teil der bisherigen Nutzer das sportliche Angebot zusammenstreicht und die Hallenzeiten kündigen wird. Dies hat zur Folge, dass der Dortmunder Norden weniger sportliche Angebote gerade für Kinder von ausländischen Mitbürgern zur Verfügung stellen kann, die aufgrund der sprachlichen und gesellschaftlichen Eingliederung von Schulen und Kindergärten doch eigentlich eng mit den Sportvereinen zusammenarbeiten. Und auch für Erwachsene wird sich das Angebot speziell im gesundheitlichen Bereich (wie z. B. Rückenschule, allgemeine Fitness und Beweglichkeit) stark reduzieren.
Die Einführung der Nutzungsgebühren wird und kann nur ein marginaler Beitrag zu geplanten Mehreinnahmen sein und diese Mehreinnahmen fallen noch geringer aus, wenn ein großer Teil der Nutzer abspringt. Im Übrigen sehen wir eine eklatante Ungleichbehandlung der Dortmunder Sportvereine, die für die Nutzung von städtischen Sportstätten keine Gebühren zahlen.
Politiker stellen immer wieder die soziale und gesellschaftliche Bedeutung der Vereine hervor. Die Vereine übernehmen diese Rolle gerne und tragen die damit verbundene Verantwortung. Aber was zu viel ist, ist einfach zu viel.
Die betroffenen Dortmunder Vereine fordern Sie auf, den Sachverhalt neu zu diskutieren und zur bisherigen Regelung der freien Nutzung von LWL-Einrichtungen für Sportvereine zurück zu kehren.
Wir unterstützen dieses dringende Anliegen und bitten Sie, Ihren Beschluss noch einmal zu überdenken.

Mit freundlichen Grüßen
Mathias Grasediek Jörg Rüppel
Geschäftsführer Vorstandsvorsitzender

Zurück zur vorherigen Seite