Startseite Service News Der StadtSportBund Dortmund e. V. fordert langfristige Konzepte für Flüchtlinge außerhalb von Sport- und Turnhallen

Der StadtSportBund Dortmund e. V. fordert langfristige Konzepte für Flüchtlinge außerhalb von Sport- und Turnhallen

21. August 2015

Diese Forderung stellen wir an die Stadt Dortmund, das Land NRW und den Bund. Wir können und dürfen nicht warten, bis der Bund schnellere und bessere Lösungen für die Statusklärung der Asylanträge findet oder bis das Land NRW mehr Geld zur Verfügung stellt.

Nein, warten auf andere ist in diesem Fall nicht die richtige Strategie. Jeder muss das Beste dazu beitragen, damit wir Menschen helfen. „Das habe ich im Sport gelernt“, ein Slogan des LSB NRW, bei dem genau dies häufig zu hören ist, das Beste geben, das habe ich im Sport gelernt. Wir haben in Dortmund Potenzial nach oben. Zurzeit werden nur absolute Notlösungen präsentiert, die muss es auch geben und genau da bringen zahlreiche ehrenamtliche Helfer und städtische Bedienstete ihr Bestes ein. Darauf kann man stolz sein und allen Helfern ein großes Dankeschön aussprechen. Dies ist aber keine dauerhaft tragbare Lösung. Es muss ein Konzept für die nächsten Jahre erarbeitet werden und genau an dieser Stelle sehen wir keine Ansätze in Dortmund.

Dortmund muss sich aktiv aufmachen und Finanzen, Grundstücke und Räume zur Verfügung stellen und menschenwürdige Unterkünfte für Flüchtlinge schaffen. In diesem Zusammenhang sind Zelte und Container, wenn sie denn überhaupt zu beschaffen sind, nur vorübergehende Lösungen. Sporthallen können nur allerletzte Notlösungen sein, weil Sportvereine dadurch in ihrer Existenz gefährdet werden und perfekte Orte für die Integration verschlossen werden. Es werden mehr Menschen zu uns kommen. Soll die Lösung heißen, weitere Sporthallen zu schließen? Selbst wenn man nur auf die Finanzen schaut, sind die Sporthallen scheinbar eine günstige Lösung. Das Herrichten als Flüchtlingsunterkunft und der Rückbau zur Sportstätte mit der Beseitigung von Schäden verursacht sehr hohe Kosten, die keinerlei nachhaltigen Effekt haben.

Warum schafft es Dortmund nicht, an ein bis drei Standorten einfachen und günstigen Wohnraum zu schaffen? Diese einfachen Wohnungen könnten später Studenten und Rentnern angeboten werden und somit in ein nachhaltiges Konzept einfließen. Wir brauchen diesen Wohnraum langfristig sowieso, denn Studenten und Rentner finden kaum bezahlbaren Wohnraum in Dortmund. Dies geht nicht von heute auf morgen, aber ein derartiges Ziel bzw. Konzept schafft Vertrauen und Perspektiven.  Perspektiven für die Flüchtlinge, die ehrenamtlichen Helfer, Kinder und Jugendliche, die jetzt auf Schul- und Vereinssport verzichten müssen, Lehrer, Eltern und alle Menschen die helfen möchten.

Wir brauchen dringend ein Ziel und einen klaren Weg in der Flüchtlingsfrage in Dortmund, nur so schaffen wir Motivation bei allen Helfern und entziehen jedem braunen Gedankengut den Nährboden. Gerade diese Gefahr ist groß, weil sehr geschickt Betroffenheit ausgenutzt wird und Parolen platziert werden, die unreflektiert über die neuen Medien eine enorme Verbreitungsgeschwindigkeit erzielen.

Wir fordern die demokratischen Parteien und alle zuständigen Ämter in Dortmund auf, gemeinsam und schnell zu handeln, so dass ein nachhaltiges Konzept für Dortmund bis zum Ende dieses Jahres entwickelt ist. In dieser Situation liegt auch eine große Chance, dazu muss aber endlich agiert und nicht nur reagiert werden.

Für den Vorstand im
StadtSportBund Dortmund e. V.

Mathias Grasediek
Geschäftsführer

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